Nachdem wir die letzten Tage keine Möglichkeit hatten
ins Internet zu kommen fällt der Bericht etwas länger
aus.
Nach einer regnerischen Nacht haben wir unseren ersten Übernachtungsplatz wie geplant entlang
der Westküste Richtung Süden verlassen. Es geht vorbei am Rocco d'Elephante; einen riesigen Felsbrocken, der durch Wind und
Wetter die Umrisse eines gewaltigen Elefanten erhalten hat. Man findet ihn
unweit von Castelsardo, direkt an der Straße SS 134.
Immer wieder treffen wir
Leute die erstaunt unseren Pinzi begutachten und fotografieren wollen.
In Argentiera genossen wir in einem kleinen Restaurant unser Mittagessen;
der kleine Ort Argentiera liegt ziemlich genau in der Mitte der Nurra-Westküste
am Capo Argentiera dem westlichsten Punkt Sardiniens. Von der Antike bis in die
1960er Jahre wurde hier Silbererz gefördert. Die stillgelegten Förder- und
Verarbeitungsanlagen stehen halb zerfallen in der Landschaft und erinnern eher
an die Verlassenen Geisterstädte in Amerika als an eine Insel im Mittelmeer.
Mittlerweile wäre es fast einfacher ein Schild mit den Fahrzeugdaten usw. am Pinzgauer zu befestigen, denn wo wir auch stehen bleiben werden wir ständig danach gefragt und der Pinzi ist stets eine Sensation.
Bei Alghero liegt die Fertilia Stagno di Calich das sind die
Reste einer antiken Römerbrücke im Stagno di Calich direkt auf unserem Weg
entlang der Küste.
Die kleine Stadt Bosa
liegt wunderschön eingebettet zwischen den umliegenden Bergen. Bosa ist die
einzige Stadt auf Sardinien, die direkt an einem Fluss errichtet wurde. Schon
zur Zeit der Nuraghier war die Gegend bewohnt. Später siedelten sich hier Phönizier
und Römer an. Das malerische historische Zentrum von Bosa ist einzigartig und
im Vergleich zu anderen Städten wie Alghero oder Sassari noch relativ ruhig. Der
Temo bestimmt das Bild. Eine solche Uferpromenade finden man auf Sardinien kein
zweites Mal. Eine Palmenallee zieht sich am Fluss entlang, am Ufer sind die
Fischerboote festgemacht.
Eigentlich hätte ich
10km südlich von Bosa einen schönen
Übernachtungsplatz in Google Maps gefunden; als wir den Weg dann vor Ort zum
Meer fahren wird’s immer abenteuerlicher und extrem Steil mit tiefen
Auswaschungen und losem Gestein; zum umdrehen ist es leider zu Spät, wir müssen
da jetzt durch. Unten angekommen bietet sich uns ein wunder schöner Platz, da
aber für die Nacht und den nächsten Tag Regen zu erwarten ist beschließen wir
einen anderen Schlafplatz zu suchen. Im Nachhinein war diese Entscheidung
goldrichtig, denn wir brauchten beim Pinzi alle Sperren um den Weg zurück zu
schaffen. Etwas später fanden wir einen geeigneten Platz direkt an einem
Strand.
Wir machen einen kurzen
Abstecher auf die Sinis Halbinsel und besichtigen dort San Giovanni di Sinis und
Tharros
San Giovanni di Sinis
steht in der gleichnamigen Ortschaft im Süden der Sinis-Halbinsel. Vermutlich
ist sie die älteste Kirche auf Sardinien. Erbaut wurde im 5. Jahrhundert
zunächst eine byzantinische Kuppelkirche. Im 11. Jahrhundert gestalteten
Benediktinermönche das Gebäude im romanischen Stil.
Tharros ist eine der Bedeutendsten Ausgrabungsstätten Sardiniens und liegt auf einer schmalen Landzunge südlich von San Giovanni di Sinis. Tharros diente schon in frühgeschichtlicher Zeit als Hafen. Die Phönizier bauten dann hier eine Stadt, die später von den Römern übernommen wurde. Auch nach dem Niedergang des Römischen Reiches blieb die Stadt bewohnt, bis sich die Piratenüberfälle derart häuften, dass die Einwohner ins Landesinnere zogen und die
Stadt Oristano gründeten. Weil damals ein Großteil des Baumaterials mitgenommen wurde, sind heute nur noch höchstens hüfthohe Mauerreste erhalten.
Auf dem weiteren Weg zur
Costa Verde gab es auch noch
sandsturmartige Bedingungen. Dazwischen klart es aber immer wieder auf
und wir haben dann doch noch Gelegenheit die Wunderschöne Landschaft zu
genießen.
Der 4 Tag verlief wie die
Tage zuvor mit sehr starkem Regen und Sturm. Ab Cagliari wurde es dann besser
und an der Costa Rai schaut‘s bis auf den Wind schon recht freundlich aus.
Wir habe uns für die nächsten 2 Tage ein Zimmer in Villasimius
genommen und hoffen dass wir endlich mal zum Baden am Strand kommen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen